Ostern im KinderWald
Dieser Artikel wurde verfasst von Gerti & Elli, unseren Begleiterinnen: Schon einige Zeit vor Ostern sorgten „Ostereier und -nester“ schon bei einigen Kindern für Gesprächsstoff. Wir Betreuerinnen griffen das auf und machten uns Gedanken, wie wir das Fest im Kinderwald feiern wollen. Im Morgenkreis besprachen wir die Wünsche der Kinder und beschlossen ein gemeinsames Ostereierfärben im Bauwagen. Wir entschieden uns für eine natürliche Farbe auf Zwiebelschalenbasis.
Alle waren aufgefordert, zu Hause Zwiebelschalen zu sammeln und mitzubringen. In diesem Zeitraum standen also bei einigen Familien Zwiebelrostbraten, Gulasch und sonstige zwiebellastige Köstlichkeiten am Speiseplan 😉
Der Prozess selbst startete dann sehr individuell. Einige Kinder sammelten und pressten kleine Blätter, die Muster an den Eiern hinterlassen sollten. Anderen wiederum waren die Nester wichtiger.
Sie entdeckten getrocknetes Gras am Wegesrand und sammelten es zur Weiterverarbeitung. Johanna (4,5J.) erklärt uns plötzlich recht traurig, dass sie an dem vorgeschlagenen Ostereierfärbetag nicht da sein könne und organisiert sich kurzerhand einen zweiten Ostereierfärbetermin - soviel Flexibilität muss möglich sein 😉
Es erstaunt und erfreut uns Betreuerinnen, wie sehr jedes einzelne Kind ganz eigenverantwortlich in dieses Tun gelangt und sich selbstbestimmt seinen Weg der Gestaltung von Eiern, Nestern und Verstecken sucht. Manche mit voller Begeisterung, manche mit sich langsam steigerndem Tatendrang. Und dann war es soweit: Osereierfärbetag der Erste!
Die Ostereier: Begeistert finden sich einige Kinder, um mit Elli die Zwiebelschalenfarbe zu bereiten. Zuerst wird gemeinsam der Bauwagenofen mit Holz angeheizt. Dann werden die Schalen in einem Topf mit Wasser aufgekocht. Nun steht die Entscheidung jedes Kindes an, ob das Osterei mit einem Blatt verziert werden soll oder nicht. Jedes Kind weiß recht genau, wie das Ei aussehen soll. Und so werden einige mit Blättern belegt und mit einem Strumpf fixiert. Andere Eier wiederum bleiben einfärbig. Die umwickelten Eier werden in den kochenden Sud gelegt. Wir beobachten, wie sie sich verändern. Spannend: jetzt suchen wir die Eier in dem „Zwiebelschalenversteck“und wickeln sie aus. Die schmunzelnden Gesichter und die strahlenden Augen erzählen von der Freude dieser künstlerischen Veränderung.
Die Osternester: In der Zwischenzeit suchen andere Kinder mit Gerti nach Möglichkeiten, ein Nest herzustellen und zu gestalten. Da werden trockene Gräser gesucht und als Nest geformt; Moos und Efeu gesammelt; Rindenstücke mit Moos ausgelegt; Efeu-Nestchen gewickelt; Blumen als Verzierung gesucht, Weidenkörbchen und ein mitgebrachtes Halstuch als Nest gestaltet… Das jeweils fertig gestaltete Osternest wird bei unserer Sonnenbank ausgestellt.
Und jetzt?: Nun werden die selbst-gefärbten Ostereier behutsam ins Osternest gelegt und bestaunt.
Wir Betreuerinnen überlegen gerade, wie wir die Nester verstecken und die Kinder im Anschluss suchen lassen könnten. Doch da haben wir die Rechnung ohne unsere KinderWald-WirtInnen, die Kinder, gemacht 😉 Die haben da nämlich eine ganz andere Idee! Also starten wir eine kurze Versammlung und wenden uns den Wünschen jedes Kindes zu. Einige wollen das Nest selber verstecken, andere hingegen nicht. Sie wollen ihr Nest wie es ist, mit nach Hause nehmen. Und so finden sich 3 Gruppen, die einander gegenseitig die Nesterl verstecken. Und die beiden, die sich am Verstecken nicht beteiligen, sehen den anderen begeistert zu und freuen sich jedes Mal aufs Neue mit den anderen, wenn ein Nest gefunden wird. So haben alle was davon 😉
Fast alle bringen ihren Schatz behutsam zum Parkplatz… :-( Dort werden wir von staunenden Eltern empfangen werden, die neugierig die Nesterl bewundern und unserer Osternesterl-Entstehungsgeschichte lauschen.
Einige Kinder sind in der Zwischenzeit schon längst damit beschäftigt, lustvoll„Eier zu pecken“ und sie gleich noch beim Sammelplatz zu verspeisen.
Ostern ist zwar erst in 5 Tagen, aber was soll’s?! Mhmm!!! 😉